Überblick über Kniemeniskusverletzungen

Überblick über Kniemeniskusverletzungen

Auf der Gelenkfläche des Schienbeins befinden sich medial und lateral halbmondförmige Knochen, die Menisken genannt werden. Die Ränder sind dicker und fest mit der Gelenkkapsel verbunden, während die Mitte dünn und frei ist. Der Innenmeniskus hat die Form eines „C“, wobei das Vorderhorn vor dem Ansatzpunkt des vorderen Kreuzbandes und das Hinterhorn zwischen der Eminentia intercondylaris tibialis und dem Ansatzpunkt des hinteren Kreuzbandes befestigt ist. Die Mitte seines Außenrandes ist eng mit dem medialen Kollateralband verbunden. Der Außenmeniskus hat die Form eines „O“, wobei sein Vorderhorn vor dem Ansatzpunkt des vorderen Kreuzbandes und sein Hinterhorn vor dem Hinterhorn des Innenmeniskus befestigt ist. Sein äußerer Rand ist nicht mit dem Außenband verbunden und sein Bewegungsbereich ist größer als der des Innenmeniskus. Der Meniskus kann sich bis zu einem gewissen Grad mit der Bewegung des Kniegelenks mitbewegen. Der Meniskus bewegt sich nach vorne, wenn das Knie gestreckt wird, und nach hinten, wenn das Knie gebeugt wird. Der Meniskus ist ein Faserknorpel und verfügt über keine eigene Blutversorgung. Seine Ernährung erfolgt hauptsächlich über die Gelenkflüssigkeit. Nur der Randbereich, der mit der Gelenkkapsel verbunden ist, wird etwas von der Gelenkinnenhaut durchblutet. Daher kann sich der Meniskus nach einem Riss nicht selbst reparieren, mit Ausnahme des Randteils, der sich nach einer Beschädigung selbst reparieren kann. Nach einer Meniskusresektion kann durch die Synovialmembran ein dünner und schmaler faserknorpeliger Meniskus regeneriert werden. Der normale Meniskus erhöht die Konkavität des Tibiakondylus und polstert die medialen und lateralen Femurkondylen, um die Gelenkstabilität zu erhöhen und Stöße abzufedern.

(I) Verletzungsmechanismus und Klassifizierung

Die Ursache hierfür ist meist eine äußere Torsionskraft. Wenn ein Bein belastet wird und die Wade in einer halb gebeugten und abduzierten Position fixiert ist, rotieren Körper und Oberschenkel plötzlich nach innen und der Innenmeniskus zwischen Femurkondylus und Tibia wird einem Rotationsdruck ausgesetzt, was zu einem Meniskusriss führt. Wenn es beispielsweise zu einer Verstauchung des Kniegelenks kommt, ist der Mechanismus einer Verletzung des Außenmeniskus derselbe, die Kraftrichtung jedoch entgegengesetzt, je stärker die Beugung ist und je weiter hinten die Rissstelle liegt. Wenn der gerissene Meniskus teilweise in das Gelenk gleitet, verursacht er mechanische Hindernisse für die Gelenkbewegung, behindert die Beuge- und Streckbewegung des Gelenks und bildet eine „Blockierung“.

In schweren traumatischen Fällen können Meniskus, Kreuzbänder und Seitenbänder gleichzeitig verletzt sein.

Die Stelle des Meniskusschadens. Es kann im Vorderhorn, Hinterhorn, in der Mitte oder am Rand des Meniskus auftreten. Die Form der Verletzung kann quer, längs, horizontal oder unregelmäßig sein (Abbildung 3-132) oder sogar in lose Körper innerhalb des Gelenks zerbrochen sein.

2. Klinische Manifestationen und Diagnose

Die meisten von ihnen haben eine offensichtliche Traumavorgeschichte. In der akuten Phase treten im Kniegelenk deutliche Schmerzen, Schwellungen und Ergüsse sowie Funktionsstörungen bei der Beugung und Streckung des Gelenks auf. Nach der akuten Phase können Schwellung und Erguss von selbst abklingen, das Gelenk schmerzt jedoch bei Aktivitäten weiterhin, insbesondere beim Treppensteigen, Bergauf- und Bergabgehen, beim Hocken und Aufstehen, Laufen, Springen usw. Der Schmerz ist deutlicher. In schweren Fällen kann es zu Hinken oder Beuge- und Streckstörungen kommen. Bei manchen Patienten kommt es zu einem Blockier- oder Klickgeräusch beim Beugen und Strecken des Kniegelenks.

(III) Untersuchungsmethoden und klinische Bedeutung

1. Der empfindliche Bereich ist im Allgemeinen die Stelle der Verletzung, die für die Diagnose einer Meniskusverletzung und die Bestimmung der Verletzungsstelle von großer Bedeutung ist. Bei der Untersuchung das Knie in halbgebeugte Stellung bringen und mit dem Daumen im Innen- und Außenspalt des Kniegelenks Punkte entlang der Oberkante des Tibiakondylus (also der Meniskuskante) von vorne nach hinten drücken. An der Stelle der Meniskusverletzung besteht ein anhaltender Druckschmerz. Wenn das Knie passiv gebeugt wird oder die Wade beim Drücken nach innen und außen rotiert, sind die Schmerzen deutlicher und manchmal kann der ungewöhnlich aktive Meniskus berührt werden.

2. McMurray-Test (Rotations-Squeeze-Test) Der Patient liegt auf dem Rücken, und der Untersucher hält mit einer Hand den Wadenknöchel und mit der anderen Hand das Knie, um Hüfte und Knie so weit wie möglich zu beugen. Anschließend führt er eine Abduktion, eine Außenrotation und Abduktion, eine Innenrotation oder Adduktion durch, eine Innenrotation oder Adduktion und eine Außenrotation der Wade durch und streckt sie allmählich. Der Test ist positiv, wenn Schmerzen oder Geräusche auftreten. Anhand der Schmerz- und Geräuschlokalisation wird die Stelle der Verletzung bestimmt.

3. Forcierter Hyperextensions- bzw. Hyperflexionstest: Das Kniegelenk wird passiv überstreckt bzw. überbeugt. Wenn der vordere Meniskus verletzt ist, kann eine Überdehnung Schmerzen verursachen. Wenn der hintere Meniskus verletzt ist, kann eine Überbeugung Schmerzen verursachen.

4. Lateraler Drucktest: Bei gestrecktem Knie das Knie kraftvoll passiv adduzieren oder abduzieren. Bei einer Meniskusverletzung kommt es durch die Kompression zu Schmerzen im Gelenkspalt der betroffenen Seite.

5. Einbeiniger Kniebeugentest: Halten Sie das Gewicht auf einem Bein und gehen Sie aus dem Stand allmählich in die Hocke. Stehen Sie dann aus der Hocke auf. Die gesunde Seite ist normal, aber wenn die betroffene Seite in die Hocke geht oder bis zu einer bestimmten Position aufsteht, wird der beschädigte Meniskus eingeklemmt, was zu Schmerzen im Gelenkspalt führen und es sogar unmöglich machen kann, in die Hocke zu gehen oder aufzustehen.

6. Schwerkrafttest: Der Patient liegt auf der Seite und hebt seine unteren Gliedmaßen an, um eine aktive Beugung und Streckung des Kniegelenks durchzuführen. Wenn der Gelenkspalt auf der betroffenen Seite nach unten zeigt, entstehen Schmerzen durch die Kompression des beschädigten Meniskus. Umgekehrt treten keine Schmerzen auf, wenn der Gelenkspalt auf der betroffenen Seite nach oben zeigt.

7. Knirschtest: Der Patient liegt mit gebeugtem Knie auf dem Bauch. Der Untersucher hält den Knöchel mit beiden Händen und drückt die Wade nach unten, während er eine Innen- und Außenrotation durchführt. Der beschädigte Meniskus verursacht durch Kompression und Knirschen Schmerzen. Im Gegenteil, es treten keine Schmerzen auf, wenn die Wade angehoben wird und eine Innen- und Außenrotation durchgeführt wird.

Röntgenuntersuchung: Die anteriorposterioren und lateralen Röntgenaufnahmen können zwar keine Meniskusschäden zeigen, jedoch andere Knochen- und Gelenkerkrankungen ausschließen. Die Kniearthrographie hat einen geringen diagnostischen Wert und kann die Schmerzen des Patienten verstärken. Daher sollte sie nicht angewendet werden.

Kniearthroskopie: Durch die Arthroskopie können Ort und Art der Meniskusverletzung sowie der Zustand anderer Strukturen im Gelenk direkt beobachtet werden, was bei der Diagnose schwieriger Fälle hilfreich ist.

Kurz gesagt basiert die Diagnose einer Meniskusverletzung hauptsächlich auf der Anamnese und der klinischen Untersuchung. Die meisten Patienten haben ein Trauma in der Anamnese und leiden an anhaltenden Schmerzen und Druck im Gelenkspalt auf der betroffenen Seite. In Kombination mit einer umfassenden Analyse verschiedener Untersuchungen kann bei den meisten Patienten eine korrekte Diagnose gestellt werden. Bei Patienten mit schweren Traumata ist die Kontrolle auf kombinierte Verletzungen der Seitenbänder und Kreuzbänder wichtig. In fortgeschrittenen Fällen ist es wichtig, auf sekundäre traumatische Arthritis zu prüfen.

Der Scheibenmeniskus ist dick und scheibenförmig, kann leicht verletzt werden und ist häufig beidseitig. Das Hauptsymptom ist ein deutlich wahrnehmbares, scharfes Knackgeräusch bei der Bewegung der Gelenke. Bei Bewegung des Gelenks ist eine Schwellung am Außenmeniskus tastbar und es besteht Druckschmerz. Myxomatöse Veränderungen nach einer Meniskusverletzung können Meniskuszysten verursachen. Die Symptome ähneln denen einer Meniskusverletzung, mit deutlichen Knoten im lokalen Bereich, die bei gestrecktem Knie deutlicher hervortreten.

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