Welchen Einfluss hat Diabetes auf eine Blasenentzündung?

Diabetes ist eine systemische Erkrankung. Aufgrund der verminderten Widerstandskraft sind Diabetiker (insbesondere ältere Menschen) anfällig für Harnwegsinfektionen. Da die Häufigkeit einer asymptomatischen Bakteriurie bei Diabetikern dreimal so hoch ist wie bei Menschen ohne Diabetes, ist die Häufigkeit von Harnwegsinfektionen bei Diabetikern höher als in der Allgemeinbevölkerung, was hauptsächlich auf die folgenden Faktoren zurückzuführen ist.

(1) Der Glukosegehalt im Urin von Diabetikern ist erhöht, was den Urin zu einem guten Nährboden für Bakterienwachstum macht. Bestimmte Bakterien gedeihen in Urin mit hohem Zuckergehalt. Bei einer Harnwegsinfektion vermehren sich die Bakterien sehr schnell, was zu einem raschen Fortschreiten der Krankheit führt und deren Behandlung sehr schwierig ist.

(2) Bei Patienten mit schwerem Diabetes liegen häufig Defekte in mehreren Abwehrfunktionen wie der zellulären Phagozytose und der zellulären Immunität vor, wodurch sie anfälliger für Harnwegsinfektionen sind. Es können auch schwerwiegende Komplikationen wie Nierenabszesse, Pneumozystitis und Pyelonephritis auftreten.

(3) Diabetiker sind anfällig für sekundäre periphere Nervenläsionen. Dies hat zur Folge, dass sich bei neurogener Blasen- und Harnretention Bakterien in der Blase leicht vermehren und es zu einer retrograden Harnwegsinfektion kommt, insbesondere nach der Anlage eines Dauerkatheters.

(4) Diabetes und Infektionen können sich gegenseitig beeinflussen. Diabetiker sind anfällig für Infektionskomplikationen und Infektionen können Diabetes verschlimmern. Die häufigsten Erreger von Harnwegsinfektionen bei Diabetikern sind gramnegative Bakterien, es können jedoch auch Pilzinfektionen auftreten. Etwa 10–20 % der Patienten weisen eine asymptomatische Bakteriurie auf.