Das Nervensystem ist das wichtigste Fähigkeitsregulierungssystem im menschlichen Körper. Unter der einheitlichen Regulierung des Nervensystems erfüllen verschiedene Organsysteme im Körper unterschiedliche Funktionen, um sich an Veränderungen in der inneren und äußeren Umgebung anzupassen und den normalen Ablauf der Lebensaktivitäten aufrechtzuerhalten. Die grundlegende Art und Weise, wie das Nervensystem seine Regulierungsfunktion erfüllt, ist die Reflexaktivität. Wenn die Hand beispielsweise den kochenden Wasserkessel berührt, zieht sie sich sofort zurück. Wir nennen diesen Vorgang einen Reflex. Für die Vollendung der Reflexaktivität ist ein Nervenpfad erforderlich, der auch als Reflexbogen bezeichnet werden kann. Der Reflexbogen besteht aus fünf Teilen: Rezeptoren, afferenten Nerven, Zentren, efferenten Nerven und Effektoren. Im vorherigen Beispiel ist beispielsweise die Haut der Hand der Rezeptor, und wenn sie das kochende Wasser berührt, fühlt sie sich heiß an. Dieses Gefühl wird über die afferenten Nerven an das Nervenzentrum – die Großhirnrinde – übertragen. Das Zentrum sendet einen Vermeidungsbefehl, der über die efferenten Nerven den Effektor – die Armmuskeln – erreicht. Die Muskeln ziehen sich zusammen und die Hand zieht sich zurück. Obwohl dieser Vorgang aus fünf Teilen besteht, erfolgt die Nervenleitung sehr schnell, sodass diese Aktionsreihe beinahe augenblicklich abgeschlossen ist. Natürlich handelt es sich hierbei um eine relativ einfache Reflexaktivität. Sexuelle Aktivität erfordert die Mobilisierung vieler Reflexaktivitäten im gesamten Körper, sodass der Prozess viel komplizierter ist, aber das Grundprinzip ist dasselbe. Die Nervenorgane, die die viszeralen Aktivitäten regulieren, werden zusammen als das funktionelle Nervensystem bezeichnet, das aus zwei Teilen besteht: dem sympathischen Nervensystem und dem parasympathischen Nervensystem. Die meisten Organe werden sowohl von sympathischen als auch von parasympathischen Nerven innerviert, und die beiden Nervenarten haben oft entgegengesetzte Auswirkungen auf dasselbe Organ. Wenn beispielsweise die parasympathischen Nerven erregt werden, können sie eine Kontraktion des Blasendetrusors und eine Entspannung des Blasenschließmuskels bewirken und dadurch das Wasserlassen erleichtern. Bei Erregung der sympathischen Nerven entspannt sich der Detrusormuskel der Blase und der innere Schließmuskel der Blase zieht sich zusammen, wodurch die Urinausscheidung gehemmt wird. Es gibt zwei Ebenen von Zentren, die die autonome Nervenaktivität steuern. Es gibt ein primäres Zentrum im Rückenmark, das autonome Funktionen reguliert. Einige der grundlegendsten Reflexaktivitäten des menschlichen Körpers können im Rückenmarkszentrum ausgeführt werden, wie etwa der Gefäßspannungsreflex, der Schwitzreflex, der Urinierreflex, der Stuhlgangreflex, der Erektionsreflex usw. Das menschliche Gehirn ist das übergeordnete Zentrum zur Regulierung vegetativer Funktionen. Wenn die höheren Zentren höherer Tiere beschädigt werden, wird die motorische Funktion des Körpers stark beeinträchtigt. Auch die vegetative Funktion wird bis zu einem gewissen Grad beeinträchtigt und die Fähigkeit zur Feinregulierung geht verloren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts etablierte Pawlow mithilfe wissenschaftlicher experimenteller Methoden die Theorie der höheren Nervenaktivität . Die Grundfunktion höherer Nervenaktivität besteht hauptsächlich aus bedingten Reflexen, die zu den fortgeschrittenen Fähigkeiten des Gehirns zählen. Bedingte Reflexe werden im Laufe der individuellen Entwicklung erworben. Die sexuelle Aktivität des Menschen wird durch das autonome Nervensystem reguliert und es kommt zu einer Reihe von Veränderungen, darunter Erektion des Penis, Ejakulation, Verengung der Vagina, erhöhter Ausfluss aus der Vagina und unwillkürliche Kontraktionen der Beckenmuskulatur. Diese Aktivitäten werden sowohl von den primären Zentren des Rückenmarks als auch von den höheren Zentren des Gehirns gesteuert. Die sexuelle Aktivität von Tieren ist ein bedingter Reflex. Wenn sich die Hormone im Körper ändern und die Brunst eintritt, kommt es bei der Begegnung mit dem anderen Geschlecht sofort zur Paarung. An der sexuellen Aktivität des Menschen sind jedoch sowohl das erste als auch das zweite Signalsystem beteiligt. Menschen werden nicht nur sexuell erregt, wenn sie durch bestimmte Bilder des anderen Geschlechts stimuliert werden, sondern zeigen auch sexuelle Reaktionen, wenn sie abstrakte Stimulationen wie etwa Texte erhalten. Andererseits hat das menschliche Gehirn eine starke hemmende Wirkung auf die sexuelle Aktivität, so dass Menschen, selbst wenn sie sexuelle Impulse haben, diese nicht sofort in sexuelles Verhalten umsetzen. Masturbation zur Erektion Der Weg muss nicht über das Gehirn gehen, sondern ist eine Reflexaktivität, die vom primären Zentrum, dem Rückenmark, gesteuert wird. Erektionen, die durch nicht-physische Stimulation, wie etwa Sehen, verursacht werden, müssen über die höheren Zentren des Gehirns gehen. Auch hinsichtlich der neuronalen Regulierung der sexuellen Aktivität gibt es zwischen Männern und Frauen Unterschiede: Während das zweite Signalsystem der Männer beim Geschlechtsverkehr stärker ausgeprägt zu sein scheint als das der Frauen, reagieren sie stark auf verschiedene Signale. Frauen hingegen benötigen zur sexuellen Erregung Liebkosungen – also die Stimulation durch reinen Körperkontakt. |
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